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Voll "gechillt"? 5 Tipps, wie du Stress reduzierst und gelassener reagierst.

Wie war bei dir das Weihnachtsfest? Warst du gelassen und ausgeglichen? Oder war das Fest eher begleitet von Stress, Hektik, Streit und unerfüllten Erwartungen?

Wenn man sich so in den Familien umhört, ist es meistens eher Letzteres. Jeder beschwert sich über den Weihnachtsstress, nur Wenige ändern jedoch etwas. 

Wie wäre es, wenn du deutlich mehr Gelassenheit an den Tag legen könntest - nicht nur zu Weihnachten, sondern natürlich auch im Alltag?

Was versteht man denn im Allgemeinen überhaupt unter Gelassenheit?

Gelassenheit ist die Fähigkeit, Dinge erst einmal anzunehmen. Gelassene Menschen regen sich nicht über Kleinigkeiten auf und bleiben auch dann ruhig, wenn es mal nicht nach der eigenen "Mütze" geht oder es unvorhergesehene Probleme gibt. Es scheint, als könne gelassene Menschen nichts erschüttern. Sie sind souverän und strahlen Sicherheit aus. Kennst du auch solche Menschen? Ich fühle mich geradezu magisch angezogen von diesen seltenen „Prachtexemplaren“.

Und was habe ich davon, wenn ich gelassener bin, was sind die Vorteile?

Gelassenheit fördert deine Lebensqualität ganz erheblich – beruflich wie privat. Du bleibst ruhig und triffst wichtige Entscheidungen nicht unter Druck, sondern ruhig und besonnen. Meistens bist du als gelassener Menschen auch sehr erfolgreich, weil du deine Probleme auch von außen betrachtest und somit die besseren Lösungen finden kannst – eine sehr wichtige Fähigkeit, ganz besonders in hektischen Zeiten.

Bestimmt kennst du auch das Gedicht von Rainer Niebuhr, was ich sehr schön und passend finde:

„Ich wünsche mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“

In dem Gedicht wird deutlich, dass es um die Unterscheidung geht, was veränderbar ist und was nicht. Klingt ganz einfach oder? Na ja, um ehrlich zu sein und wie wir ja alle wissen, ist es das aber nicht.

Ich gebe dir mal ein sehr persönliches Beispiel: Ich bin leider häufig ungeduldig im Straßenverkehr, nicht gerade eine schöne Eigenschaft, ich weiß. Das führt dann manchmal dazu, dass ich mich darüber ärgere, wenn jemand trödelt, nicht weiß, wo er hin will usw. Wenn ich mich in einer solchen Situation wild gestikulierend über die Fahrweise meiner Mitmenschen aufrege, feuere ich meine Ungeduld noch weiter an, was natürlich kontraproduktiv ist. Also übe ich mich darin, gelassen gegenüber Dingen zu sein, die ich nicht ändern kann, nämlich die Fahrweisen der anderen. Ob ich mich aufrege oder nicht, ändert nämlich gar nichts an meiner Situation. Im Gegenteil, ich produziere mehr Stress. Warum also meine Energie verschwenden?

Auch mit dem Mut, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann, ist es natürlich auch nicht immer so einfach. Hierüber habe ich vor kurzem bereits den Blogartikel „Wieso eigentlich halten wir an den Dingen fest, die wir „eigentlich“ gar nicht mehr wollen“ geschrieben. Häufig finden wir uns leider mit Dingen ab, die eigentlich zu ändern wären. Schade drum...

Der letzte Punkt im Gedicht ist die Gelassenheit. Wie steht es hier nun um die Erlernbarkeit? Kannst du tatsächlich gelassener werden? Kannst du das trainieren? Ja, kannst du.

Gelassenheit ist erlernbar. Es ist eine Frage der Haltung und eine Frage der persönlichen Wertung.

Wie möchtest du mit Dingen umgehen? Und welchen Wert, welche Priorität möchtest du den Dingen geben? Wenn du klar für dich beantworten kannst, dann ist ein wichtiger Schritt getan. In meinem Beispiel: Ist es mir tatsächlich wichtig, eine Minute früher irgendwo anzukommen? Ist damit etwas gewonnen? Oder ist es mir wichtig, ohne Stress am Ziel anzukommen und die Zeit auf der Straße mit schöner Musik oder einem guten Hörbuch zu genießen? Ich ziehe auf jeden Fall letzteres vor. Und wenn ich mir das einmal klar gemacht habe, ist es auch sehr viel leichter anders zu reagieren. Es kommt jetzt sehr selten vor, dass ich mich wirklich ärgere.

Hier gebe ich dir 5 Tipps an die Hand, wie du in einer herausfordernden Situation gelassener reagieren kannst: 

  1. Was sehr wichtig ist, ist der liebevolle Blick auf dich selbst und andere. Keiner ist perfekt, auch du nicht. Fehler gehören zum Leben dazu und sind wichtig. Wer es schafft, sich selbst und anderen gegenüber mit Nachsichtigkeit zu reagieren, hat schon ganz viel erreicht. Darum übe, wann immer es geht, nachsichtiger mit dir und anderen zu sein. 
  2. Wenn du in einer hektischen, unsicheren Situation bereits drin bist, kannst du diese innerlich durch einen kurzen „Stopp-Befehl“ gefühlt unterbrechen. Danach betrachtest du die ganze Szene - bildlich gesprochen - von außen. Man nennt das auch die Meta-Position. Dabei tust du so, als würdest du die Situation als Außenstehede/r betrachten. Das hilft den nötigen Abstand herzustellen. Dann fragst du dich: Was genau regt mich gerade auf? Kann ich das beeinflussen? Wenn ja, was konkret kann ich tun? Wenn nein, was hilft mir, die Situation zu akzeptieren wie sie ist?
  3. Ein weiterer guter Tipp ist, auf eine gute, tiefe Atmung zu achten. Durch gezieltes, tiefes Atmen kannst du den Stress, die Anspannung und sogar die Angst regelrecht „wegatmen“. Versuche möglichst tief in den Bauch reinzuatmen. Meistens atmen wir sehr flach in den Brustraum, die Atmung, die ich hier meine, geht tief in den Bauchraum hinein. Mache dir auch hier keinen Druck, denn das ist auch eine Übungssache. Mit der Zeit geschieht das fast wie von selbst. Der angenehme Nebeneffekt: Alle Organe werden besser durchblutet, du fühlst dich auch vitaler. Unbedingt ausprobieren, eine echte Empfehlung!
  4. Stell dir den Worst Case vor. Beantworte dir diese Fragen: Was genau ist im Moment so schlimm? Was könnte schlimmstenfalls passieren? Wie wahrscheinlich ist das? Was kann ich jetzt tun? Entweder hast du dann einen echten Lösungsansatz oder du erkennst, dass du nichts tun kannst. Beides erleichtert.
  5. Und zu guter Letzt: Setze die Dinge in einen zeitlichen Rahmen und gewinne Klarheit über die egentliche Bedeutung der Dinge. Frage dich: Welche Bedeutung hat dieses Ereignis in einem, fünf oder zwanzig Jahren? Und? Wahrscheinlich überhaupt keine oder? Na also, kein Grund zur Aufregung, das Leben ist zu kurz dafür ;-) 

Mache dir also immer klar, das deine Reaktion auf ein Ereignis eine subjektive Wertung ist und du immer die Wahl hast, diese zu verändern. 

Und? Wie ist es bei dir? Wie schaffst du es gelassen zu bleiben? Teile es hier mit uns. Ich freue mich darauf.