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Wieso eigentlich halten wir an Dingen fest, die wir „eigentlich“ gar nicht mehr wollen?

Warum halten wir am ungeliebten Job fest und quälen uns Tag für Tag aus dem Bett heraus? Warum bleiben wir in unerfüllten Beziehungen, deren gute Tage schon lange her sind? Warum ist das so, dass wir an diesen Dingen festhalten?

Hierfür kann es natürlich auch Gründe geben, die im Äußeren liegen, wie z.B. die materiellen Umstände, die eigene Gesundheit und Bildung, das politische System etc. Es ist nicht immer alles perfekt und passend. Und dennoch leben wir hier in Deutschland in einer Zeit, die - aus vorherigen Epochen aus betrachtet - geradezu paradiesisch ist. Wir haben eine Grundsicherung und können eigentlich nicht mehr von existenziellen Sorgen in Deutschland reden. Es herrscht Frieden, es muss keiner verhungern und (fast) alle haben ein warmes Heim. Die existenziellen Sorgen betreffen nur noch sehr wenige Menschen hier.

Die Begrenzungen, das Festhalten an Dingen, das Verharren in unguten Situationen – das alles erschaffen wir meistens in unserem Inneren. Wir wollen das Alte nicht loslassen, weil wir das Neue noch nicht haben und nicht wissen, ob es besser ist. Das können wir ja auch gar nicht wissen, woher denn auch? Wir müssen es schlichtweg erst mal erfahren, um dann eine Bewertung vornehmen zu können. Und diese Unsicherheit macht uns Angst. Deshalb bleiben wir lieber in der vermeintlichen „Komfortzone“, obwohl sie sich so gar nicht komfortmäßig anfühlt. Denn: Das Schlimme am Festhalten ist, dass wir ja mit dem Status quo unzufrieden sind. Wir bleiben im alten Job, obwohl wir ihn eigentlich verabscheuen. Wir bleiben beim Partner, obwohl wir uns schon lange nichts mehr zu sagen haben. Wir treffen keine Entscheidung und verharren in der Situation. Nichts ist so schlimm und kräftezehrend wie Unentschlossenheit!!!

Ich kenne das selbst sehr, sehr gut. Ich steckte lange Zeit in einer Situation, in der ich mich um mich selbst kreiste und keine Entscheidung getroffen habe - immer unzufrieden mit dem Status quo und doch nicht in der Lage eine Entscheidung zu treffen. Ich kann Ihnen auch sagen, dass dieser ambivalente Zustand das Leben wirklich zerstören kann. Es zerreißt einen innerlich förmlich. Es nimmt einem jegliche Energie. Man fühlt sich klein und schwach. Und von Tag zu Tag wird es schlimmer, so dass man sich am Ende wie ein kleines Häufchen Elend fühlt. Lassen Sie es nicht soweit kommen. 

Wie aber treffe ich nun eine Entscheidung. Hermann Scherer schreibt in seinem Buch „Schatzfinder“ dazu folgendes: Die Samurai haben die Gewohnheit, in maximal 7 Atemzügen eine Entscheidung zu treffen, egal ob es sich um eine schwere oder leichte Entscheidung handelt. Und das geht so: Ist die Entscheidung einfach, haben wir immer eine Alternativen mit deutlichen Vorzügen: Wenn es regnet, überlege ich nicht lange, ob ich zu Fuß laufe oder lieber den Bus nehme. Diese Entscheidung wäre leicht und dauert wahrscheinlich nur einen einzigen Atemzug. Was aber, wenn die Entscheidung nicht so eindeutig und schwer ist, wie z.B. soll ich meinen Partner verlassen oder soll ich meinen Job wirklich zugunsten eines eigenen Cafés aufgeben? Hier überwiegen eben nicht die Vorteile der einen die Nachteile der anderen Alternative. Daher ist es, laut der Samurai, egal, ob Sie Variante 1 oder 2 wählen. Nur wählen sollten Sie – und nicht verharren und hadern! Jede Entscheidung, die Sie treffen, ist eben besser als gar keine Entscheidung zu treffen.

  • Welche Entscheidung schieben Sie schon lange vor sich her?
  • Woran halten Sie fest?
  • In welchen Bereichen sind Sie ambivalent?

Mein Rat an Sie: Was immer es ist, wägen Sie sorgfältig ab und hören Sie auch auf Ihren Bauch. Bringen Sie Kopf und Bauch möglichst gut zusammen. Sollte sich ein Patt ergeben, denken Sie an die Samurai: Entscheiden Sie sich für eine Variante und dann lassen Sie die andere los – denn dann haben Sie beide Hände frei und können endlich handeln. Sie glauben nicht, wie viel Energie sich dann freisetzt. 

In diesem Sinne ein schönes, entscheidungsfreudiges Wochenende Ihnen allen.